Mit den Entscheidungen der städtischen Gremien wird für Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum in den kommenden Jahren ein seit langem zentrales Anliegen Wirklichkeit: Der Umzug an einen historischen Ort. Die neuen Räumlichkeiten werden in Bonn-Endenich auf dem Gelände des dort zur NS-Zeit bestehenden Ghettolagers eingerichtet. Dieses entstand, als die Gestapo 1941 das Benediktinerinnen-Kloster „Zur ewigen Anbetung“ beschlagnahmte und jüdische Familien aus Bonn und der Voreifel zwangsweise einquartiert wurden.
Die Internierten lebten im Ghettolager bis zu einem Jahr unter katastrophalen Bedingungen und einer von den Nationalsozialisten aufgezwungenen und kontrollierten Selbstverwaltung. Jugendliche und Erwachsene mussten in Betrieben im Umland Zwangsarbeit verrichten. Von den insgesamt 497 hier Internierten überlebten nur 13. Die übrigen wurden in verschiedene Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und ermordet.
In Endenich entsteht in den kommenden Jahren ein modernes und an die vielfältigen Aufgaben einer Gedenkstätte angepasstes Raumprogramm. Eine neue Dauerausstellung stellt die Geschichte des Ortes vor und integriert diese in die NS-Geschichte Bonns. Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum erhalten so dauerhafte, angemessene und zukunftsfähige Räumlichkeiten.