Von den mehr als 1.168 am 20. Juli 1942 von Köln-Deutz nach Minsk/Malyj Trostenez Deportierten aus Köln und der Umgebung, waren rund 220 zuvor im Ghettolager im ehemaligen Benediktinerinnen-Kloster von Bonn-Endenich interniert.
Die Ausstellung zeigt die historischen Hintergründe der deutschen Besatzung in der sowjetischen Teilrepublik Belarus. Sie stellt die Bonnerinnen und Bonner vor, die nach viertägiger Fahrt ausnahmslos bis zum Abend des 24. Juli 1942 von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Besucherinnen und Besucher erhalten zudem Informationen zum Vernichtungsort Malyj Trostenez, einem in der Öffentlichkeit noch immer wenig bekannten Tatort von NS-Verbrechen.
Das Lager mitsamt seiner Erschießungsstätten war von 1942 bis Sommer 1944 der größte NS-Vernichtungsort auf dem von den Deutschen besetzten Gebiet der Sowjetunion. Neben jüdischen Verfolgten wurden dort auch Zivilistinnen und Zivilisten, Partisaninnen und Partisanen und Personen aus dem Widerstand ermordet. Der Mord an den ankommenden Bonner Jüdinnen und Juden wurde zum Großteil im angrenzenden Waldstück „Blagowschtschina“ ausgeführt. Insgesamt wurden mehr als 22.000 Jüdinnen und Juden aus Deutschland nach Minsk und in den heutigen Minsker Vorort Malyj Trostenez deportiert. Entsprechende Züge kamen neben Köln auch aus Berlin, Hamburg, Bremen, Düsseldorf und Frankfurt. Aber auch aus Wien, Theresienstadt, Polen oder Frankreich wurden Tausende nach Belarus verschleppt.
Die Städte Köln und Bonn sowie der Rhein-Sieg-Kreis haben im Jahr 2008 an einem Platz im ehemaligen Minsker Ghetto einen Gedenkstein enthüllt. Erst im Juni 2018 wurde im Beisein hochrangiger Politiker aus Deutschland, Österreich und Belarus am historischen Ort eine Gedenkstätte eröffnet.
Die Ausstellung besteht aus 10 Roll-Ups und kann bei Gewährleistung des Versicherungsschutzes ohne Leihgebühr ausgeliehen werden.
Für Fragen oder Reservierungen wenden Sie sich bitte an gedenkstaettebonnde oder per Telefon an 0228 94895307.